Was sind Simmerringe?

Simmerringe werden als Kurbelwellensimmer- oder Radialwellendichtring bezeichnet. Der Simmerring kann zugleich als ringförmige Wellenabdichtung in Form von Manschetten beschrieben werden. Dieser Ring ist in das Gehäuse gefasst und wird durch den Druck der Feder an die Welle angepresst. Nötig ist ein derartiger Ring überall, wo bewegliche Teile wie Wellen oder Stangen das abgeschlossene Gehäuse eines Maschinensatzes verlassen. So sitzt im Auto der Simmerring an der Vorderseite sowie an der Seite der Kupplung des Motors. Hier soll dieser durch seine besondere Gummilippe bzw., Konstruktion verhindern, dass Öl über die Welle und aus dem Motor nach außen gelangen kann.
Simmerringen sitzen stets zwischen feststehenden und umlaufenden Komponenten oder zwischen sich gegenseitig bewegenden Komponenten. Diese bestehen aus zwei hauptsächlichen Komponenten. Die eine ist eine zylindrische äußere Umhüllung mit einer festen Passung, welche statisch gegen die Bohrung des Gehäuses abdichtet. Die zweite ist eine Dichtlippe, welche statisch und dynamisch gegen die Welle abdichtet. Dabei wird die Dichtkante mit einer speziellen radialen Kraft gegen die Gegenlauffläche der Wellenvorrichtung gepresst.
Simmerringe sind daher sind baufertige Dichtelemente mit einer radial angeordneten Dichtlippe zur Abdichtung von Achsen und Wellen. Dabei besteht die Wellendichtung aus einer Gummimanschette, einer ringartigen Schraubenzugfeder sowie einem metallischen Versteifungsring.

Die Funktion und der Aufbau der Simmerringe

Für die redliche Funktion eines Simmerrings sind eine Reihe an Einflussfaktoren
um das System der Dichtung verantwortlich. Das Dichtsystem, welches aus Simmerring, Welle, Gehäuse und Medium besteht, bestimmt über Lebensdauer und Funktion der Dichtung.
Einige Simmerringe haben eine separate Schutzlippe, welche die Dichtlippe vor Verunreinigungen und vor Staub schützt. Durch die Nutzung eines passenden Schmierstoffs zwischen Dicht- und Schutzlippe wird es möglich, dass der Verschleiß verringert und Korrosion hinausgezögert wird. Verunreinigungen, welche an die Schutzlippe gelangen, verursachen im Laufe der Zeit Schädigungen an der Gegenlauffläche. Zudem können diese zur Wärmebildung zwischen den Lippen und hierdurch zu einem vorzeitigem Verschleiß führen.

Simmerringe zeichnen sich durch vielseitige Einsatzmöglichkeiten aus. Wegen der Bedeutung der Simmerringe für die Gebrauchsdauer und die Funktionssicherheit einer Maschine sind Anwender und Hersteller zugleich an gültigen Definitionen interessiert. Dies führte zu einer Einführung internationaler und nationaler Standards und Vorschriften. Wichtig sind dabei die Abmessungen, Werkstoffanforderungen, Toleranzen, Prüfverfahren und Prinzipien und die Grundarten der Dichtlippenanordnungen und Außenmantelkonstruktionen.
Die Simmerringe schließen bei niedrigen Druckdifferenzen den Raum zwischen Gehäusen und Wellen ab. Die elastomere Kante dichtet zur Welle ab. Die Dichtwirkung an der Welle wird durch die Geometrie der Kante der Dichtung, der Gegenlauffläche und durch eine abgerundete Zugfeder erreicht. Hierbei ist die statische Dichtung im Gehäuse eine mögliche Folge der engen Passung zwischen Mantelfläche des Welldichtrings und der zylindrischen Gehäusebohrung.
Simmerringe sind grundsätzlich nur zur Abdichtung druckloser Bindeglieder geeignet. So können in Abhängigkeit von der Drehzahl Druckdifferenzen von höchstens 0,5 bar abgedichtet werden.
Bei einer Druckbeaufschlagung von Simmerringen steigt das Dichtvermögen durch vermehrtes Pressen der Dichtlippe an den Wellenbereich an, zugleich steigen jedoch die Reibleistung und die thermische Belastung an der Dichtkante, was zu Verhärtung und Verschleiß des Elastomers führen kann. So kann bei einem zu hohem Druck die Lippe zur Atmosphärenseite hin wegklappen.